Wissen vor Wirtschaftsinteressen

Aktuell Schleswig-Holstein

Im Rahmen der Wahl zur Kammerversammlung der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein traten Mitglieder des DBfK Nordwest e.V. auf der Liste „Stark für Pflegende“ unter anderem mit dem Appell „Wissen vor Wirtschaftsinteressen!“ an. Mit einem Positionspapier verleihen die Kammerdelegierten ihren Forderungen Nachdruck, denn sie sind in diesen Zeiten aktueller denn je.

Pflege ist eine zentrale Versorgungsleistung in allen teil-/stationären und ambulanten Einrichtungen, die nur erbracht werden kann, wenn es genügend gut ausgebildete Pflegefachpersonen gibt. Ihre Kompetenz erlangen sie aufgrund einer fachlich fundierten Ausbildung, ihr Handeln erfolgt auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse – ausgerichtet an den Bedarfen und Bedürfnissen der zu pflegenden Menschen.

Diesem Berufsethos von Pflegefachpersonen steht ein Gesundheitssystem gegenüber, das zunehmend von marktwirtschaftlichen Mechanismen und Arbeitgeber geleiteten Interessen dominiert wird. Symptomatisch dafür ist der Umgang mit beruflich Pflegenden, wie wir ihn während der COVID-19 Pandemie erlebt haben: durch die Aussetzung elementarer Bestimmungen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes und der Personaluntergrenzen.

Gesundheitsversorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Rahmensetzung muss durch die Politik erfolgen. Sie trägt die Verantwortung dafür, wie Menschen mit pflegerisch-medizinischen Bedarfen versorgt werden. Sie sollte nicht die Verantwortung für Renditeerwartungen von Wirtschaftsunternehmen übernehmen – was sie faktisch häufig tut. Hier braucht es einen Paradigmenwechsel: Ab sofort gehört pflegewissenschaftliche Kompetenz als zentrale Grundlage in jeden politischen Entscheidungsprozess miteinbezogen. Das Wissen von Pflegenden muss konsequent und systematisch vor Wirtschaftsinteressen gestellt werden.

Das Wahlprogramm der DBfK-Delegierten in der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein als PDF.

Positionspapier als PDF.

Quelle: Pressemitteilung des DBfK Nordwest e. V.

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