Pflegeberufekammer in Wahlkampf berücksichtigen

Aktuell NRW

Dichter betont, dass die Pflegeberufekammer die notwendige Struktur zur politischen Partizipation sei, um Pflegenden in NRW den Gestaltungsspielraum zu geben, die eigene Profession zu vertreten und zu entwickeln. In NRW leben mit gut 185.000 Berufsgruppenangehörige mehr beruflich Pflegende, als in jedem anderen Bundesland. Für die Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen sind diese ebenso unverzichtbar wie Ärzte oder Physiotherapeuten. „Parteien, die sich im Wahlkampf für die Einrichtung einer Pflegeberufekammer aussprechen, signalisieren der größten Berufsgruppe im Land, immerhin etwa 185.000 potenziellen Wählerinnen und Wählern, dass sie sich mit ihrer Situation auseinandergesetzt haben und ihr Recht auf Selbstverwaltung ernst nehmen. Eine Pflegeberufekammer stellt die überfällige Teilhabe der beruflich Pflegenden am politischen Entscheidungsprozess sicher.“, betont VPU-Vorsitzender Torsten Rantzsch.
Derzeit sind Pflegende nicht an grundlegenden gesundheits- und pflegepolitischen Entscheidungen beteiligt. Nicht einmal dann, wenn es um berufsspezifische Belange wie die fachlichen und strukturellen Voraussetzungen für das geforderte Maß von Qualität in der Pflege, die Definition von Qualitätskriterien oder die Rahmenbedingungen geht. Die entsprechenden Entscheidungen werden von – nicht selten fachfremden – Politikern und Kostenträgern getroffen, die Pflege-Einrichtungen setzen diese lediglich um. Die Pflegenden selbst sind ungeachtet ihrer fachlichen Kompetenz nicht in diesen Prozess eingebunden.
In NRW gibt es bereits entsprechende Bestrebungen. Im Rahmen einer von der CDU-Fraktion initiierten Anhörung im Düsseldorfer Landtag am 26. Oktober waren sich die Experten einig: eine Pflegeberufekammer NRW ist essenziell, um die Position der Pflegenden aufzuwerten und zu stärken, die Pflegequalität zu sichern, die Attraktivität der Pflegeberufe für Bewerber zu erhöhen – und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken – sowie zukunftsfähige Strukturen und Prozesse in der professionellen Pflege zu definieren. Letztere kommen sowohl den Pflegenden selbst zugute als auch den pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürgern, und damit der Gesellschaft insgesamt. Vertreter des DBfK und des VPU suchen im Vorwahlkampf nun gezielt das Gespräch mit den Abgeordneten. Daneben wollen die beiden Berufsverbände das Informationsangebot auch an die Berufsgruppe selbst ausweiten.


Quelle: Pressemitteilung des DBfK Nordwest

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