Keine Unterstützung der beruflichen Pflege in Bremen

Aktuell Bremen

Ohne Kenntnis der Bedarfe der beruflich Pflegenden hat die Vollversammlung der Arbeitnehmerkammer Bremen beschlossen, sich gegen die Errichtung einer Pflegeberufekammer auszusprechen. Zugleich wurden im Haushalt die Mittel bereitgestellt, um eine Stelle in der Arbeitnehmerkammer zu schaffen, die sich um die Pflegeberufe kümmern soll. Damit versagt die Arbeitnehmervertretung in Bremen den beruflich Pflegenden die Unterstützung und macht sich zum Handlanger anderer Interessen in der Hansestadt.

"Es zeugt von großer Unkenntnis, wenn die Arbeitnehmerkammer glaubt, mit einem „Referat Pflege“ die Qualitätssicherung auf gleichem Niveau gewährleisten zu können, wie es die Pflegekammer in Niedersachsen zum Beispiel von der Landespolitik aufgetragen bekommen hat.“ sagt Heidrun Pundt, Vorstandsmitglied des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe und stellvertretende Vorsitzende des Bremer Pflegerates.

So kennzeichne die Entscheidung, dass weder Pflegefachpersonen noch die Qualität pflegerischer Leistung im Fokus der Arbeitnehmerkammer stehe. Zudem ist es mehr als billig, ohne Argumentation der Entscheidung allein das Kostenargument für die Mitgliedschaft in einer Interessensvertretung zu kommunizieren. Zwar mag es auf den ersten Blick günstig sein, Pflichtmitglied der Arbeitnehmerkammer zu sein – wenn aber kaum Leistungen damit verknüpft sind, ist auch günstig noch zu viel.

Die Befürworter der Pflegeberufekammer Bremen werden ihren Teil dazu beitragen, die Diskussion mit Politik und Berufsgruppe gegen den Wiederstand andere Organisationen zu suchen.

"Unser Appell geht auch an die Landespolitik, die Etablierung einer Pflegeberufekammer Bremen für den Heilberuf Pflege voranzutreiben. Nur eine Pflegeberufekammer Bremen ermöglicht es uns auf Augenhöhe mit anderen Heilberufen das Gesundheitssystem zu gestalten und den Pflegeberuf weiterzuentwickeln und so die Qualität der Versorgung zu verbessern.“ so Pundt.

Das oberste Ziel einer Pflegeberufekammer ist es, eine fachgerechte und professionelle Pflege der Bevölkerung sicherzustellen. Die Pflegeberufekammer ist das Instrument, die Verantwortung für die beruflichen Belange den Pflegefachpersonen selbst zu überlassen.

 

Quelle: Pressemitteilung des DBfK Nordwest e.V.

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