Patientensicherheit und gute Pflege? Gibt es nur mit uns!

Aktuell Hamburg

Pflegende halten Mahnwache auf dem Hamburger Rathausmarkt. Die Auswirkungen des Verkaufs der Landeskrankenhäuser in Hamburg vor etwa 15 Jahren spüren beruflich Pflegende bis heute. Der Verkauf war eine der Initialzündungen für die Ökonomisierung der Hamburger Krankenhauslandschaft. Diese Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren fortgesetzt. Sie geht nicht nur zu Lasten der Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende, sondern hat auch Auswirkungen auf die Patientensicherheit. Pflegefachpersonen sind nicht länger bereit, das hinzunehmen und tragen im Rahmen der Kampagne #PflegeNachCorona ihre Anliegen auf die Straße.


„Während einerseits das hiesige Gesundheitssystem als eines der besten der Welt gilt und den ersten Belastungstest der COVID-19-Pandemie vergleichsweise gut gemeistert hat, gehören andererseits Pflegefachpersonen in Deutschland zu den Berufsgruppen mit den schlechtesten Arbeitsbedingungen,“ sagt Swantje Seismann-Petersen, stellvertretende Vorsitzende des DBfK Nordwest e.V. „Wir haben in unseren Krankenhäusern durchschnittlich einen sehr ungünstigen Personalschlüssel, auch im weltweiten Vergleich. Das schlägt sich in hohen Krankenständen und Berufsausstiegsquoten nieder. Darunter leiden nicht nur die Pflegenden selbst, weil sie ihren Beruf nicht so ausüben können, wie sie ihn gelernt haben und wie es ihrem Selbstverständnis entspricht. Darunter leiden auch heute schon pflegebedürftige Menschen.“

In Deutschland muss sich eine Pflegefachperson durchschnittlich um 13 Patient/innen kümmern, in unserem Nachbarland Holland nur um 7. Das ist auch eine Folge der Privatisierungswelle im Krankenhauswesen, die in den vergangenen Jahren dazu geführt hat, dass Wirtschaftsinteressen bei der Führung vieler Häuser handlungsleitend sind. Der Kostendruck ist allgegenwärtig und für jeden spürbar, der ins Krankenhaus muss.

„Pflegende haben bis jetzt vieles – zu vieles – duldend ertragen und einfach immer weiter gemacht, aus Verantwortung für die ihnen anvertrauten Menschen,“ so Seismann-Petersen. „Aber wir spüren schon lange, dass die Geduld vieler erschöpft ist und sie selber es auch sind. Deshalb sind wir am Dienstag im Vorfeld der Bürgerschaftssitzung auf dem Hamburger Rathausmarkt. Wir sorgen dafür, dass diesmal Politik und Öffentlichkeit nicht wieder zur Tagesordnung übergehen. Und wir rufen unsere Kolleginnen und Kollegen auf: Werdet mit uns aktiv – entweder in Hamburg vor Ort oder durch das Posten eurer Forderungen auf www.pflegenachcorona.de.“

Quelle: Pressemitteilung DBfK Nordwest e. V.

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